Sonntag, 26. Mai 2013

Schöne Orte: Skåne, Südschweden

Pfingsten. Camping. Schweden. Erst dachte ich, das ist doch viel zu weit für so ein paar Tage. Aber dann haben die Reiselust und die Schweden-Sehnsucht gewonnen. Und es hat sich gelohnt! Seht selbst:

 



Für nicht ganz eine Woche nach Schweden? Da war ich ja ganz schön skeptisch: das ist doch viel zu weit, da fahren wir ja mehr als wir da sind, ich hab doch eigentlich so viel zu tun... Aber noch bevor ich alle Bedenken ausgesprochen hatte, waren die Fährentickets gebucht. Und dann hat doch die Freude überwogen. Und dass ich ja ohnehin schon seit einer Weile große Lust auf Camping hatte, muss ich ja nicht nochmal erwähnen.

Es ging also los von Berlin nach Rügen um dort die Fähre nach Trelleborg zu nehmen. Die Fähre finde ich immer eine etwas komische Sache. Komisches Publikum. Neben den Funktionsjacken-Deutschen (zu denen ich mich peinlicherweise dazuzählen muss), gibt es dann dort diese etwas prolligen Alkoholeinkäufer, die die hohen schwedischen Alkoholsteuern umgehen wollen und nur zum Einkaufen rüberfahren. Beladen mit Kühltaschen und Lastkarren um palettenweise Dosenbier zu verschiffen. Merkwürdige Mischung aus Leuten! In Trelleborg angekommen ging's noch am gleichen Tag die Küste Richtung Osten entlang. Der erste Stop war Ystad, allen Krimi-Fans bekannt wegen Wallander, ansonsten noch sehr bekannt für die hübsche Altstadt mit kleinen bunten Häuschen. Darüber hinaus aber nicht viel los dort.


An der Küste gibt es zwischen den kleinen Örtchen immer wieder schöne Parkplätze, direkt an Zugängen zum Strand und meistens sogar mit Toilette, die sich wunderbar für Autoübernachtungen anbieten. So haben wir dann das erste Gaskocher-Dinner mit Aussicht genossen.



Und dann ging's Stück für Stück weiter die Küste hinauf. Besonders gut hat mir Kivik gefallen. Das ist das Zentrum der südschwedischen Apfelanbauregion. Und es stehen wirklich überall Apfelbäume, die auch noch gerade jetzt anfingen zu blühen! Der Reiseführer hat einen Beusch in Kivik's Musteri empfohlen. Da kann man sehen, wie Apfelsaft produziert wird. Allerdings kommt man nicht in die echte Fabrikhalle, sondern es sind nur alle Geräte ausgestellt. Außerdem gibt es ein Café, in dem wir wunderbaren Apfelkuchen mit Vanillesoße gegessen haben. Und natürlich einen großen Shop, wo man sich mit Apfelprodukten aller Art eindecken kann. Wirklich gut fand ich aber den Apfelsorten-Garten. Da standen verschiedene kleine Apfelbäumchen, jeweils mit Informationen über die Sorte. Ich war überrascht, wie viele Sorten ich kannte. Ansonsten hat mich Kivik's Musteri sehr an die Apple Cider Fabrik in Vermont erinnert. Sehr amerikanisch: kurz mal gucken, dann viel Zeugs einkaufen. Trotzdem schön.


Und an jeder Ecke gibt es natürlich Apfelsaft, Apfelmost, Cider, Apfelgelee, Apfelkuchen und andere Köstlichkeiten zu kaufen. Mesitens natürlich in Geschäften, Fabrikverkäufen und Cafés, aber der kleine Straßenstand hat es mir angetan!


Weiter ging die Tour nach Norden bis Kristianstad und dann ab dort ins Landesinnere. Vorher durfte aber ein Picknick am Meer nicht fehlen. Natürlich richtig schwedisch mit Sill (also eingelegtem Hering), Krabben, Polarbröd und allem drum und dran. Hierfür haben wir Åhus ausgesucht, was auch wirklich empfehlenswert ist. Ein schönes kleines Fischerörtchen mit kleinen Gassen, in denen sich Häuser aneinanderreihen, die alle so schön sind, dass man sie am liebsten sofort kaufen würde. Außerdem gibt es ein niedliches kleines Kino, dass aber leider nur Donnerstags Filme zeigt.




Nach dem kurzen Abstecher vom Meer weg, mit einem Besuch in Skånes Djurpark (Tierpark) und einem Abstecher in die beschaulich-niedliche Universitätsstadt Lund, hat es uns dann aber doch wieder zeimlich schnell ans Meer gezogen. So bildete Shopping und Museum in Malmö und ein Ausflug an den südlichsten Zipfel Schwedens, Falsterbo, mit Blick auf die riesige Öresundbrücke den Abschluss der Reise. Das Teknikens och Sjöfartens Hus, Haus der Technik und der Seefahrt, ist mit 40 SEK (ermässigt 20 SEK) wirklich erschwinglich und absolut interaktiv. Ganz ganz viele Experimente zum selbermachen! Und lohnenswert ist auch auf jeden Fall das Form/Design Center mit kostenlosen Ausstellungen zu junger skandinavischer Kunst und Design.




Falsterbo-Skanör ist auf dem kleinen Landzipfel zwischen Öresund und Ostsee. Im Sommer ist hier wahrscheinlich hochbetrieb, aber im Mai war es wunderschön leer, sodass wir bei einem Strandspaziergang an den süßen bunten Strandhäuschen entliang niemanden getroffen haben. Bevor es wieder nach Trelleborg und auf die Fähre ging, haben wir dann auch noch im kleinen Fischladen am Hafen von Falsterbo rökt makrill (geräucherte Makrele) und stekt sillamack (Brot mit gebratenem Hering) gegessen. In der Sonne, im Wind, am Meer. Perfekt!

So Kurzurlaube sollte man viel öfters machen, wenn sich die Möglichkeit bietet. Einfach ein paar Tage anderswo sein, entdecken, geniessen.

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